Susan Evance

fl. 1808 - 1808        Großbritannien

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In Übersetzungen von

Willi Schantel

 

 

 

Bei Netley-Abbey

 

Warum soll mich der Geist der Toten schrecken?
Wen stören sie, wenn sie des Nachts hier gehen?
ihr Schritt wird diesen Tempel nicht beflecken,
kein Mensch wird sie mehr als verschwommen sehen.

Und wenn sie auf den Wirbelstürmen reiten
mit einem Hauch ein offnes Ohr erreichen
mit lautem Heulen durch die Lüfte gleiten
wie Todesboten, was soll ich erbleichen?

Nein! hier auf einem Rest von alten Mauern
Sitz ich, hör wie der der Wind dort in den Eiben
Ein Lied ertönen lässt vom leisem Trauern

Mein Denken mag in Phantasien treiben
von dem was war, ich fühle kein Erschauern
wenn Tote eine Weile bei mir bleiben.

 

 

 

 

 

Du Blakenham, dein Gau ist nicht umgeben
von altem Hochwald und von stolzen Hügeln
von Panoramen, die den Blick beflügeln
von Steilküsten, an denen Stürme beben.

Die raue Einsamkeit der Felsennadeln,
der Feinsinn den die Philosophen lieben,
das fehlt, doch deine Flüsschen adeln
die Wiesen, deine Weizenfelder blieben

wie deine Wäldchen der Erinnerung
doch wert und bin ich weit entfernt auf Reisen
dann denk ich oft zurück an deine leisen

Bilder und Töne, den Geschmack, den Schwung
Von dir; und mit dem rechten Blick besehen
Versprühst du Charme—und der wird nicht vergehen.